Salzkammergutbahn: Aus für Pfeifen in Bad Goisern
ÖBB und Gemeinde Bad Goisern erwirken gemeinsam eine Lösung für Anrainer bei insgesamt 3 Bahnkreuzungen
In der jüngeren Vergangenheit fühlten sich Anrainer durch das Pfeifen, welches der Sicherheit der Querenden dient, an einer Eisenbahnkreuzung im Gemeindegebiet von Bad Goisern in ihrem Ruheempfinden gestört. Gestern wurde in Wien gemeinsam zwischen ÖBB und Gemeinde Bad Goisern, in einer Delegation rund im Bürgermeister Peter Ellmer, eine für alle zufriedenstellende Lösung gefunden.
Wir haben in Österreich leider noch immer zu viele Eisenbahnkreuzungen, im Schnitt alle 500 Meter. Im internationalen Vergleich liegen wir damit sehr schlecht. Zum Beispiel gibt es in der Schweiz nur jeden Kilometer eine Kreuzung. Jeder Bahnübergang ist ein potenzieller Unfallort, die beste Kreuzung ist die, die es nicht mehr gibt. Daher bemühen wir uns auch, solche Bahnübergänge zu reduzieren. Allein zwischen dem Jahr 2000 und 2011 wurden österreichweit 2.000 Kreuzungen aufgelassen.
Alle Eisenbahnkreuzungen bei der Bahn sind gesichert, durch Schranken, Rotlicht, Stopptafel und/oder Andreaskreuz und auch Pfeifen. Geregelt ist dies in einer Verordnung des Bundes, die für alle Bahnunternehmen und Strassenerhalter wie Länder und Gemeinden gilt. Neu in dieser Verordnung ist, dass Pfeifen vor Eisenbahnkreuzungen mit Straßenquerungen in Zukunft nur mehr sehr eingeschränkt vorkommt. Bei Fußgängerübergängen ist das aber anders. Hier wird deshalb mehr gepfiffen, um Menschen mit Behinderungen oder alten Menschen mehr Zeit zu geben, die Bahngleise sicher zu queren. Es gibt bei den ÖBB in Summe österreichweit 2.840 öffentliche Eisenbahnkreuzungen, davon 193 Fußgängerübergänge, wovon derzeit bei 58 gepfiffen wird.
Die geplanten Maßnahmen für Bad Goisern im Detail
Zwischen der Gemeinde und den ÖBB wurden nun folgende Maßnahmen vereinbart, die bis zum Sommer 2016 umgesetzt werden sollen. Es kommt zur Auflassung der bestehenden Schrankenanlage beim Auskeiweg und der Modernisierung einer bestehenden Schrankenanlage bei der Sophienbrücke. Die Fußgängerkreuzung beim Innerwasserweg, bei welcher Pfeifsignale abgegeben werden müssen, erhält eine Lichtzeichenanlage. Damit entfällt das für die Anrainer störende Pfeifen. Als nächster Schritt werden noch heuer konkrete Finanzierungsgespräche mit der Gemeinde und dem Land geführt.
Text: ÖBB Pressemeldung