SPÖ Bad Goisern

Möglichkeiten, wie du die SPÖ unterstützen kannst

Mitmachen

Angst in diesen Tagen! – Gedanken vom geschäftsführenden Parteiobmann Leopold Schilcher

7. April 2016

Angst in diesen Tagen! – Gedanken vom geschäftsführenden Parteiobmann Leopold Schilcher

Viele Menschen haben in diesen Tagen Angst vor Flüchtlingen. Daher möchte ich hier ein paar Überlegungen zum Thema Angst schreiben. Ich beziehe mich dabei auf einen Text von Thomas Auchter aus dem Jahr 2010 „ Angst und Gesellschaft…“ der zur Gänze auf der Hompage der SPÖ Goisern als pdf nachzulesen ist.

Download des Gesamtartikels von Thomas Auchter – Angst und Gesellschaft – zur Psychoanalyse individueller und kollektiver Angst

Angst hat ein Doppelgesicht. Sie warnt uns vor Gefahren und schützt uns,  kann uns aber auch lähmen, unser Leben beherrschen und uns die Freiheit nehmen.

Lt. Siegmund Freud ist die Angst die „ entsetzlichste aller Unlustempfindungen“ und daher ist man bestrebt die Angst möglichst schnell wieder loszuwerden oder sie zumindest zu lindern. Wir alle träumen von einer angst-, schmerz- und stressfreien Welt. Doch da die Welt so nicht ist, müssen wir uns mit der Angst auseinandersetzen und versuchen sie zu bewältigen.

Die größte Quelle der Angst ist der Mensch selbst. Wir alle wissen, dass die größte Gefahr für den Menschen vom Menschen ausgeht – „ Homo homini lupus“  “Der Mensch ist des Menschen Wolf”  wer will das mit Blick auf die Vergangenheit und Gegenwart in Frage stellen.

Aktuell dürfte der zunehmende Verlust klarer Strukturen und Grenzen in der modernen Welt und die Unmittelbarkeit der Teilnahme an allen möglichen Bedrohungen die am meisten Angst einflößenden Faktoren sein.

Bekannt ist, dass Angst sozial ansteckend ist ( Massenpanik). Sie führt zur Massenhysterie und macht kopflos, alle Vernunft und Hemmungen werden über Bord geworfen. Die Gefahr wird dadurch vergrößert.

Wie wird daher unter anderem auf  Angst reagiert:

(ängstlich) am Bestehenden festgehalten.

 

Es bleibt noch etwas zu sagen zum Geschäft mit der Angst. Angst wird von der Politik und der Wirtschaft als Werkzeug instrumentalisiert. In den letzten Monaten konnten wir erleben wie Angst geschürt wurde und wird um  Ziele zu legitimieren. Die Angst bekommt dadurch eine erkennbare Richtung, wird zur Furcht und angebliche Gegenmaßnahmen werden willig hingenommen.

Politisch wird die Angst zur Einschränkung der je individuellen Freiheit genutzt und im Fahrwasser der Angst vor Flüchtlingen wird Sozialabbau argumentativ vorangetrieben. Beispiel sind dafür die Debatte um die Mindestsicherung, das Kindergeld und die Pensionsdebatte.

Die Wirtschaft schlägt im wahrsten Sinn des Wortes Kapital aus der Angst. Waffenexporte boomen und am zu erwartenden Wiederaufbau wird profitiert.

 

Zum Schluss die schlechte Nachricht: Es gibt nur ein Leben mit der Angst – sie gehört zum Menschsein- und daher sind alle versuche die Angst zu eliminieren zum Scheitern verurteilt. Womöglich muss einem die Reaktion auf die Angst mehr Angst machen als der Anlass.

 

Die gute Nachricht: Angst wird verändert in dem sie mit einem Gegenüber geteilt wird. Sprechen wir über unsere Ängste und Befürchtungen, denn Beziehung – auch zu Flüchtlingen- ist das Antidot der Angst und schafft Sicherheit.

 

Zum Abschluss Marie von Ebner Eschenbach vor über hundert Jahren und aktuell wie eh und je: „Vaterlandsliebe errichtet Grenzpfähle – Nächstenliebe reißt sie ein.“

Social Media Kanäle

Besuche unsere Social Media Kanäle!